Ich gebe Euch doch grundlegend recht. Hab' ich doch auch geschrieben. Ich bin grundsätzlich gegen "Überwachung".
Ebenfalls "aus Prinzip".
Aber das Eingangsthema ("persönliche Überwachungsmöglichkeiten") hat mit "Big Data" weniger zu tun.
kommisar Krönen hat geschrieben:Und ob sich jemand für deinen Bastelkram interessiert, wirst du merken, wenn der Sturmtrupp dir die Türe eintritt.
Gesundheitsdaten sind zB interessant für Krankenkassen und Lebensversicherungen (es gibt bereits Menschen, die aufgrund dieser Daten keine Lebensversichung, keine Kredite bekommen oder einfach nicht von einer bestimmten Krankenkasse aufgenommen werden.
Für deine Autodaten interessiert sich deine KFZ-Versicherung, es gibt bereits Versicherungen, die verlangen, dass eine Backbox in deinen Wagen eingebaut wird und das Ding zeichnet dein Fahrverhalten auf und überträgt es an die Versicherung; fährst du zu schnell, zu aggressiv steigt deine Versicherung... oder du fliegst raus.
Arbeitgeber suchen heute zunächst bei einer Bewerbung die sozialen Medien nach den Bewerbern ab - zu viele Feierbilder, zu viel nackte Haut, zu viele gefährliche Freizeitbeschäftigungen (wegen möglicher Krankentage): Absage
1. Wird nicht passieren. Und wenn dann war es der Kommisar Krönen. *Spaßmusssein*
2. Ja - das
ist Big Data. Ja, diese Fälle gibt es - es sind aber Einzelfälle. Dieser Art Überwachung können wir uns aufgrund der Strukturen nicht entziehen. Sie hat aber nichts mit "Windows 10", "Alexa", "Webcams" oder dem "Handy" zu tun.
Nur zur Differenzierung der Diskussion - also bitte nicht falsch verstehen.
Die Versicherungen rennen in den seltensten Fällen auch Einzelpersonen hinterher - bei deren "Big Data" geht es primär um die Masse - nicht um den Einzelnen.
Klar ist das "gefährlich"... andere Argumente (und nicht nur von Versicherungen) sagen gleichzeitig, dass sei notwendig und von Vorteil - und so ganz Unrecht haben sie damit auch nicht...
Dilemma!
3. Welche Versicherung verlangt das? Meines Wissens nach ist das bisher lediglich eine Option - die Dir schmackhaft gemacht wird, um durch "gutes" Fahrverhalten Beiträge zu senken.
...also ich lass mich darauf nicht ein, klar.
Es gibt derzeit 274 Autoversicherer am Markt - noch hast Du die Wahlfreiheit.
Und nein: hier gibt es keine Verbindungen zwischen Autobauer, deren Navisystem-Überwachungsmöglichkeiten und den Versicherern.
Sollte es sie geben... Chapeau, das wäre eine schöne Verschwörung.
Punkte 2. und 3. sind die klassischen Negativargumente. Nichts davon lässt sich beweisen.
Leider - und auch sage ich ausdrücklich:
Leider.
4. Ja, Arbeitgeber nutzen Infoquellen. Warum auch nicht. Aber auch hier sind weder die vorher angekreideten "Windows 10", "Alexa", "Webcams" oder "Handyüberwachung" im Spiel. Hier handelt es sich "lediglich" um offen zugängliche Quellen, für die man zu 99% der Fälle selber verantwortlich ist.
Das meine ich mit
Carabor hat geschrieben:Es gibt ein paar einfache Sachen, die man selbst in der Hand hat - und das ist primär das eigene Verhalten und die Reflexion darüber.
Natürlich ermöglichen Sachen wie Facebook (boykottiere ich!) sowas.
Oder sowas wie die Schufa - pfui Teufel!
Generell ist es sehr schwer Vorteile von und Nachteile von "Big Data" jeder Art zu analysieren und zu schauen, was wirklich hilft und schadet.
...und natürlich werden diese Daten bei jedem Einzelnen "erhoben".
Aber wie gesagt: in der Diskussion um "persönliche Überwachungsmöglichkeiten" via Technik sind die Argumente nicht unbedingt anwendbar. Hier muss man klar Differenzieren.
Man kann grundlegend immer vom Schlimmsten ausgehen und das Negative unterstellen.
...wenn's darum geht kommt es aber auf den Klassiker zurück: dann darfst Du nichtmehr auf die Straße gehen - Du könntest ja überfahren werden.
Und nochmal:
Ja, verdammt - ich hab' auch was dagegen, wenn Daten gegen mich verwendet werden. Natürlich.
Aber mir ist bis jetzt kein Fall bekannt, bei dem ich persönlich und direkt betroffen gewesen bin durch die Verwendung solcher Daten gegen mich.
("indirekt" aufgrund Massendaten - na aber sicher! Aber da hilft nicht mal Auswandern... *kotz*)